125 Jahre im Zeichen der Psychiatrie und Psychotherapie: Sonnenhalde Riehen feiert Jubiläum

29. April 2025

Im Jahr 1900 wurde die Sonnenhalde in Riehen (BS) von der Kommunität Diakonissen Riehen eröffnet. Seither setzt sie sich für das seelische Gleichgewicht der Bevölkerung ein. Die Institution mit christlicher Wertebasis entwickelte sich seit ihrer Gründung stetig weiter. Getreu dem Purpose «Wo Menschen aufblühen» wartet die Sonnenhalde anlässlich des Jubiläumsjahres am 8. September 2025 mit einem blumigen Anlass für geladene Gäste und für die breite Öffentlichkeit auf.

In einer Welt rasanter gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und technologischer Veränderungen begleitet die Sonnenhalde seit 125 Jahren Mitmenschen auf ihrem Weg zu seelischem Gleichgewicht. Heute bietet sie an drei Standorten (Riehen, Basel, Reinach/BL) stationäre, teilstationäre, ambulante sowie digitale Therapien an – inklusive Virtual-Reality-Angeboten. 240 Mitarbeitende gestalten das vielseitige Angebot. Die Sonnenhalde wurde 2025 erneut als Great Place to Work ausgezeichnet.

Innovatorin Sonnenhalde

Schon bei ihrer Gründung übernahm die Sonnenhalde eine Vorreiterrolle: Inspiriert von der englischen «Open Doors, No Restraint»-Bewegung kämpften die Diakonissen gegen das Wegsperren unliebsamer Frauen unter unmenschlichen Bedingungen. Dieser Pioniergeist prägt die Sonnenhalde bis heute.
Bereits früh setzte sie auf digitale Transformation und war bei Ausbruch der Corona-Pandemie bestens vorbereitet. 2023 eröffnete sie die erste hybride Tagesklinik Europas sowie die erste spezialisierte Tagesklinik für Angststörungen – mit einer innovativen Verbindung aus klassischer Therapie, digitalen Elementen und Virtual Reality.

Herausforderungen der Zukunft

Das «Neue Spitalfinanzierungsgesetz von 2012» sowie Tarpsy (DRG der Psychiatrie) sehen eigentlich eine Gleichbehandlung öffentlicher und privater Spitäler vor, was jedoch bis heute nicht umgesetzt wurde. Dass nun öffentliche Spitäler in Zeiten des Fachkräftemangels mit Erhöhung von Lohn und
Lohnnebenleistungen um Fachkräfte buhlen, ohne diese mit eigenerwirtschafteten Mitteln finanzieren zu können und das dadurch entstehende Defizit mit Steuergeldern ausgleichen, führt zu weiteren Marktverzerrungen, die inakzeptabel sind, gibt Thomas Rudin, Verwaltungsratspräsident der Sonnenhalde zu bedenken. «Es ist höchste Zeit, dass diese Fehlentwicklungen gestoppt werden und für öffentliche und private Institutionen gleich lange Spiesse gelten.»

Sonnenhalde erneut als «Great Place to Work» ausgezeichnet

88% der Sonnenhalde-Mitarbeitenden empfinden ihre Arbeit als sinnstiftend – «mehr als nur ein Job». 99% bestätigen: «Neue Mitarbeitende fühlen sich hier willkommen.» Dennoch sind nur 32% überzeugt, fair entlöhnt zu werden – ein Spiegelbild der strukturellen Fehlentwicklungen.

In der Schweiz werden Tarife weder teuerungs- noch inflationsbereinigt. Verhandelt wird auf Basis zwei Jahre alter Betriebszahlen. Wenn die Sonnenhalde 2025 Löhne anhebt, können diese frühestens 2028 tariflich geltend gemacht werden. Bis dahin trägt sie die Defizite und das Risiko einer Nichtvergütung allein, während öffentliche Spitäler durch Steuergelder in Form von Zusatzzahlungen geschützt werden. Dass die Aktionärinnen der Sonnenhalde ihr Kapital seit 125 Jahren unverzinslich zur Verfügung stellen, macht diese Schieflage noch unverständlicher.

Paradigmenwechsel

«80% der über 90 Milliarden Franken Gesundheitskosten entfallen auf die Behandlung chronischer Krankheiten – mit noch höheren volkswirtschaftlichen Folgekosten», erklärt Anja Oswald. Die Sonnenhalde sieht es als ihren Auftrag, alltagsnahe Angebote zu entwickeln, die frühzeitig ansetzen und chronische Erkrankungen verhindern helfen. «Die Kunst ist, trotz eines starren Systems hartnäckig dranzubleiben und neben Bewährtem immer wieder Neues zu wagen», so Oswald. 2025 startet ein neues Pilotprojekt, das ab 2026 über vier Jahre neue Ansätze testet.

Offizielle Jubiläumsfeier

Das 125-Jahr-Jubiläum ist Anlass zum Feiern, sich der Geschichte zu erinnern, dankend die Gegenwart zu achten und gestaltend in die Zukunft zu blicken. Am 8. September 2025 findet sowohl ein Festakt für geladene Gäste als auch für die Öffentlichkeit statt. Unter anderem erhalten interessierte Personen zwischen 16.30 und 22.00 Uhr die Möglichkeit, der Eröffnung des neu gestalteten Begegnungsorts «Mätteli» beizuwohnen und den wohlriechenden Lehrpfad der Duftpflanzen zu begehen. Interaktive Stände laden dazu ein, mentale Gesundheit, Bewegung und Ernährung auf neue Weise zu erfahren.

Auch für musikalische Unterhaltung, Speis und Trank ist gesorgt. Im Ausstellungsraum der Sonnenhalde werden ausserdem Museumsgegenstände der Ausstellung «Verrückt normal» des Historischen Museums zu bestaunen und interaktiv zu nutzen sein. Das Jubiläumsjahr wird mit einem Weihnachtsmarkt am 29. November 2025 feierlich geschlossen.

Weitere Informationen für Medienschaffende

Dr. Anja Oswald
T +41 61 645 46 46
info@sonnenhalde.ch