Eine stationäre Behandlung steht Patient:innen zur Verfügung, die aufgrund der Schwere ihrer psychiatrischen Erkrankung einen stationären Rahmen benötigen und für die eine Behandlung im teilstationären oder ambulanten Rahmen nicht die nötige Intensität bieten könnte.
Jede Abteilung wird von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie oberärztlich geführt. Als Falltherapeut:innen sind auf jeder Station drei Therapeut:innen aus der Gruppe der Assistenzärzte und Psychologen unter Supervision des Oberarztes tätig. Alle Patient:innen werden zudem durch eine pflegerische Bezugsperson während des Aufenthaltes engmaschig begleitet.
Bei entsprechender Indikation stehen zudem störungsspezifische gruppentherapeutische Angebote für Patient:innen mit Depressionen, Angststörungen, Essstörungen und Abhängigkeitserkrankungen, sowie eine Skillsgruppe mit dialektisch behavioralem Ansatz für Patient:innen mit emotional instabiler Persönlichkeitsstörung zur Verfügung.
Die Sonnenhalde verfügt über 3 stationäre Abteilungen:
Alle Stationen bieten ein multimodales Therapiekonzept auf Basis eines milieutherapeutischen Rahmens mit folgenden Elementen:
Psychotherapie im Einzelsetting, sowie im Gruppensetting mit Schwerpunkt kognitiv verhaltenstherapeutischer Methoden und deren Weiterentwicklungen im Rahmen der sogenannten 3. Welle (Schematherapie, Akzeptanz- und Commitmenttherapie), Pflegerische Bezugspersonengespräche, Paargespräche, Milieutherapie, gestaltende Therapien, Ergotherapie, Körper- und Physiotherapie, sozialpsychiatrischer Dienst, therapeutisches Bogenschiessen und therapeutisches Klettern (Bouldern) und bei Bedarf medikamentöser Therapie.
Ziel der Therapie ist eine bestmögliche Stabilisierung, sowie nachhaltige Gesundheitsförderung, die auf einem selbstwirksamen und eigenverantwortlichen Umgang mit den Herausforderungen der Erkrankung und den eigenen Ressourcen basiert und nachhaltig greifen soll. Alle Therapien werden mit den Patient:innen ausführlich vorbesprochen und Therapieziele, sowie Teilschritte gemeinsam vereinbart. Mit allen Patient:innen werden Behandlungsvereinbarungen und situativ auch Behandlungsverträge eingesetzt, um die Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit des Patient:innen gezielt zu stärken. Nach ausführlicher Psychoedukation wird mit den Patient:innen auf Basis Evidenz basierten Leitlinienempfehlungen ein individuelles Therapieprogramm erstellt.
Therapie und Verlauf werden dabei laufend unter oberärztlicher Supervision und interdisziplinären Austausch im wöchentlichen Fokusrapport evaluiert und bei Bedarf angepasst. Spätestens zwei Wochen vor Austritt erfolgt in Absprache mit dem Patient:innen eine sorgfältige Austrittsplanung bezüglich therapeutischer Nachbetreuung und wo nötig weiterer Elemente wie z.B. die Organisation einer Spitex-Begleitung, Tagesstruktur und bei Bedarf weiterer sozialpsychiatrischer Angebote.