Abhängigkeit von Suchtmitteln

Verständnis und Bewältigung von Suchterkrankungen.

Qualifizierte Entzugsbehandlung

Die medizinischen und sozialen Folgen der Alkoholabhängigkeit gehören gemäss WHO zu den grössten Belastungsfaktoren der Gesundheit. Wertvolle Lebensjahre gehen verloren, die Betroffenen verlieren oft ihre Arbeitsstelle oder den Fahrausweis; Beziehungen zerbrechen, viele Straftaten werden unter Alkoholeinfluss begangen.

Die Abhängigkeit von legalen und illegalen Drogen beeinträchtigt massiv die berufliche Leistungsfähigkeit, stört Beziehungen und zieht möglicherweise massive körperliche Folgeschäden nach sich. Es kann zu Beschaffungskriminalität kommen.

Etwas anders gestaltet sich die Abhängigkeit von Medikamenten, doch kann die übermässige Einnahme von Beruhigungsmitteln zu massiven Folgeerscheinungen führen: Sturzverletzungen, emotionale Abstumpfung, Zerbrechen von Beziehungen.

Aus diesem Grunde bietet die Sonnenhalde eine spezifische und strukturierte stationäre Therapie im Sinne einer qualifizierten Entzugsbehandlung an.

Wann liegt eine Abhängigkeit vor?

Eine Abhängigkeit liegt vor, wenn während des letzten Jahres drei oder mehr der folgenden Kriterien gleichzeitig zutreffen:

  • Ein unwiderstehliches Verlangen, die auf die Psyche wirkende Substanz zu konsumieren.
  • Eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums.
  • Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Verminderung des Konsums.
  • Eine zunehmende Gewöhnung an die Substanz (mit anschliessender Dosiserhöhung).
  • Zunehmende Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Substanzkonsums.
  • Anhaltender Substanzkonsum trotz eindeutig schädlicher Folgen („Ich weiss, dass ich mir damit schade, aber ich kann nicht aufhören!“).

Körperlicher Entzug

Dieser wird mit Unterstützung von Medikamenten zu Beginn der Behandlung in unseren stationären Abteilungen durchgeführt. Bei Risikofaktoren für körperliche Komplikationen muss der akute Entzug in einem somatischen Spital durchgeführt werden mit anschliessendem Übertritt in unsere Klinik.

Was ist eine qualifizierte Entzugsbehandlung?

Nebst der Behandlung der Entzugssymptome und der Begleit- und Folgeerkrankungen wird über gezielte psychoedukative und psychotherapeutische Ansätze Motivationsarbeit geleistet. Die Bereitschaft für einen veränderten Umgang mit Suchtmitteln und für eine weiterführende ambulante Behandlung wird aufgebaut und gefördert.

Die Betroffenen nehmen an unseren Grundangeboten (Einzelgespräche, gestaltende Therapien, Körpertherapien und Abteilungsaktivitäten) und an einer spezifischen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Gruppentherapie teil (1x/Woche).

Die Gruppentherapie beinhaltet 6 Module mit folgenden Themen:

Modul 1Bisheriger Umgang mit Suchtmitteln - Veränderungsmotivation
Modul 2Körperliche Folgeschäden
Modul 3Motivation und Entscheidungsfindung
Modul 4Persönlicher Strategie- und Notfallplan
Modul 5Rückfallmanagement
Modul 6Nachbehandlung

Anmeldung und Abklärungsgespräch

Nach einer ärztlichen Zuweisung führen wir ein ambulantes Abklärungsgespräch durch. Nebst der Diagnostik klären wir die Behandlungsindikation und Besprechen die Einzelheiten und die Rahmenbedingungen der qualifizierten Entzugsbehandlung. Nach Abschluss einer Behandlungsvereinbarung wird die stationäre Aufnahme geplant.

    Behandlungsdauer

    6 - 7 Wochen